Dr. Ulrike Heine
Kuratorin
Leiterin der Geschäftsstelle des Deutschen Komitees der UN ― Ozeandekade (ODK)
Bernard Vienat
Kunsthistoriker und Kurator Gründer und Direktor von art ― werk
>Aquatic Habits<
Mikroskopisches Video, 4K, 5' 56 Min, 2025
über der Ausstelliung
Mit der Einzelausstellung „Water Recall“ eröffnet die Künstlerin Marcelina Wellmer einen faszinierenden Blick auf die komplexe Beziehung zwischen urbanem Raum und Leben im Wasser. Das Projekt ist eng mit der Kieler Förde verbunden und entfaltet sich in zwei Phasen. Sie beginnt im Stadtzentrum von Kiel mit einer einladenden
Schaufensterausstellung der Gallery Cubeplus-OHO
(Holstenstraße 13–15, 24103 Kiel),
die den Betrachter:innen einen unmittelbaren Zugang zu zentralen Themen bietet. Im Anschluss sind die Besucher:innen herzlich eingeladen, den Hauptausstellungsraum der
Gallery Cubeplus (Knooper Weg 104, 24105 Kiel)
zu betreten und noch tiefer in die vielschichtigen Aspekte der Ausstellung einzutauchen.
„Water Recall“ regt zur Auseinandersetzung mit unserer Rolle im Ökosystem an. Durch die Verbindung der beiden Ausstellungsorte in unterschiedlichen Stadtteilen entsteht eine dynamische Ausstellungserfahrung.
Die Künstlerin Marcelina Wellmer und die Gallery Cubeplus laden die Besucher:innen ein, die faszinierende Wasserwelt zu entdecken und über die ökologischen Krisen nachzudenken, die durch menschliches Handeln verursacht werden.
„Water Recall“ fordert schließlich dazu auf, die Grenzen zwischen Mensch und Natur neu zu definieren und die eigene Rolle im Ökosystem zu hinterfragen. So wird die Verbindung zwischen Kunst und Umwelt zu einem eindringlichen Appell für den Schutz unserer Gewässer und ihrer Bewohner:innen. Die Vielfalt der Arbeiten – Video-, Klang- und Objektinstallationen – zeigt eindrucksvoll, wie Kunst als Mittel dienen kann, um die oft unsichtbaren Geschichten der Natur sichtbar zu machen.
Die Ausstellung ist Teil der Kieler Museumsnacht am 29. August 2025 von 19:00 bis 24:00, mit einer erfahrbaren Aktion nur an diesem Abend.
Text: Bernard Vienat
Water Recall
In Kiel, einer Stadt, deren Alltag und Identität untrennbar mit der Ostsee verbunden sind, begegnet uns Wasser in vielfältigen Rollen: als wirtschaftliches Gut, als Forschungsobjekt, als Quelle künstlerischer Neugier und persönlicher Erfahrung. Marcelina Wellmer hat entlang der Küste rund um Kiel geforscht und dabei in einer Verbindung aus verschiedenen Medien (Aquarellen, Skulpturen, Installationen und Filme) und experimentellen Verfahren die komplexen, meist verborgenen Abläufe im marinen Lebensraum sichtbar werden lassen; von Sedimentierung über die Durchmischung organischer und anorganischer Materialien und die Entwicklung entfernter Meeresökosysteme bis hin zu den strukturellen Parallelen zwischen Fischen und Menschen.
Der Titel der Ausstellung schwingt in zwei Richtungen: Er ruft wach, was im kollektiven Gedächtnis zu verblassen droht, und mahnt zugleich den dringenden Rückruf einer Ressource (an), deren Verschwinden Menschen wie andere Lebewesen gleichermaßen betrifft. Water Recall öffnet einen Raum der Erinnerung; an das Wasser als Ursprung allen Lebens, als Träger von Geschichten und als verletzliche, bedrohte Kraft.
Bevor Besucher:innen den Ausstellungsraum betreten, begegnet ihnen ein erster poetischer Eingriff: Ein dichter Vorhang aus Ostsee-Seegras, handvernäht mit Fischereischnüren trägt den Schriftzug Sorrow. Von außen erscheint dieser als leicht irritierende Spiegelung WoЯЯos; eine Einladung, genauer hinzusehen. Die Schnüre selbst bergen eine ambivalente, ja tragische Geschichte: Einst als Treibgut im Meer unterwegs, wurden sie von Seevögeln zum Nestbau genutzt, zugleich jedoch zu einer tödlichen Gefahr. Viele der Vögel verheddern sich in den Fasern und sterben daran. So wird der Vorhang zur Schwelle zwischen Außen und Innen, Stadt und Meer, aber auch zwischen Konstruktion und Zerstörung.
In einer Zeit, die oft als Anthropozän bezeichnet wird – jenes Erdzeitalter, in dem sich die Spuren menschlicher Eingriffe bis in die geologische Schicht der Zukunft einschreiben – könnte der eigentliche Kummer darin liegen, das fortschreitende Sterben bewusst wahrzunehmen. Gerade diese Bewusstheit erfordert jedoch einen Schritt darüber hinaus: die Fähigkeit, den Schmerz zu transzendieren, um ins Handeln zu kommen. Kreativität und eine künstlerische Haltung können dabei einen Weg eröffnen.
Betritt man den Raum, wird dieser Gedanke unmittelbar greifbar. Marcelina Wellmer verbindet hier organisches Material mit anthropogenen Überresten. Besonders eindrücklich zeigt sich diese Verbindung in der Werkgruppe Spekulative Fossilien. Die reliefartigen Objekte aus Muschelpulver und gesammeltem Ostseemüll, vermischt mit tierischen Überresten – darunter Schraubverschlüsse, Deckel, Blisterverpackungen und USB-Sticks – wirken wie fossilierte Relikte unserer Epoche. Sie sind materielle Zukunftserzählungen, in denen sich die Spuren des Anthropozäns verdichten; Spuren, die zugleich mahnen und den Blick für mögliche Veränderungen öffnen.
Ein weiterer Werkkomplex begreift das Sammeln als Form eines ästhetischen Archivs. In Apothekengläsern präsentiert die Künstlerin Algen- und Seegraspräparate sowie flüssige Pigmente, gewonnen aus denselben Algen, die später in feinen Aquarellarbeiten verwendet wurden. Die Gläser ruhen auf Sockeln aus Muschelpulver und sind mit Gravuren versehen: lateinische Bezeichnungen, Fundorte und Jahreszahlen verweisen auf die Herkunft des Materials. Die ungerahmten Aquarelle tragen in ihrer Mitte unsichtbare QR-Codes, die beim Scannen auf wissenschaftliche Artikel verlinken – etwa zu den sich ausbreitenden sauerstoffarmen Zonen der Meere – und den Arbeiten eine sachliche, forschungsbasierte Dimension hinzufügen.[1]
Die zugrunde liegenden Daten verweisen auf ein drängendes Problem. Fast alle Lebewesen im Meer benötigen Sauerstoff, doch in bestimmten Gebieten fehlt er zunehmend. Diese sogenannten „Todeszonen“ entstehen, wenn in tieferen Wasserschichten kaum noch Sauerstoff vorhanden ist und sich marine Organismen dort nicht mehr halten können. Selbst eine Verringerung der Nährstoffbelastung kann diesen Prozess nicht umkehren, da die Erwärmung des Wassers und andere Klimaeffekte die Erholung verhindern und den Sauerstoffmangel zusätzlich verschärfen.[2]
Das Werk Tote Zonen übersetzt die abstrakten wissenschaftlichen Prozesse in eine anschauliche, visuelle Form. Auf transparenten Seiten erscheinen neun Karten, die die Ausbreitung sauerstoffarmer Gebiete in der Ostsee zwischen 1906 und 2020 dokumentieren und von der Künstlerin malerisch überarbeitet wurden. Der Einband besteht aus im Meer gefundenem Plastik, das Buch ruht auf alten, leeren Fischkisten, die zu stillen Zeugen des Rückgangs der Fischbestände geworden sind.
Oben an der Treppe öffnet eine weitere Arbeit einen intimen Blick auf die Verbindung zwischen Mensch und Meer. Mikroskopische Aufnahmen von Blutproben dreier Ostseefischarten sind neben der eigenen Blutprobe der Künstlerin präsentiert. Die frappierende strukturelle Ähnlichkeit verweist auf eine tiefe, biologische Verwandtschaft, selbst im Angesicht ökologischer Distanzen. Gegenüber sind detaillierte mikroskopische Aufnahmen zu sehen, etwa vom Blut des Turboschneckenfisches. Um diese wissenschaftliche Reise fortzusetzen, führt ein QR-Code zu einem dokumentarischen Podcast des Bayerischen Rundfunks.
Zurück im ersten Raum verändert sich die Stimmung. Am Strand Bülk gefilmtes Video zeigt Wasser, das aus einem Rohr ins Meer sprudelt, trüb, gelblich und von unklarer Herkunft. Die Szene wirkt auf den ersten Blick beiläufig, fast unscheinbar, doch sie öffnet den Blick auf grundlegende Fragen: Wie gestaltet sich der menschliche Umgang mit dem Meer? Wer reagiert auf solche Einleitungen? Welche Regeln gelten – und wo werden sie umgangen? Und vor allem: Welche Mittel stehen tatsächlich zur Verfügung, um industrielle Einflüsse wirksam zu kontrollieren?
Wie eine Collage bedeutender Kunstwerke, die sich gegenseitig ergänzen, entfaltet sich Water Recall als Dialog zwischen Kunst und Forschung, als poetische und zugleich wissenschaftliche Schnittstelle zur ökologischen Realität. Die Arbeiten machen deutlich, dass menschliche Spuren im marinen Raum allgegenwärtig sind. Entscheidend ist, wie wir mit ihnen umgehen: ob wir sie unreflektiert fortführen oder lernen, sie zu verstehen, zu verwandeln und zu begrenzen. Die Ausstellung lädt dazu ein, nicht nur an das zu erinnern, was bereits verloren ging, sondern auch bewusst wahrzunehmen, was noch bewahrt werden kann.
[1] GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, Erwärmung verschärft Sauerstoffmangel in der westlichen Ostsee, 23.01.2024, https://www.geomar.de/news/article/erwaermung-verschaerft-sauerstoffmangel-in-der-westlichen-ostsee
[2] GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, Erwärmung verschärft Sauerstoffmangel in der westlichen Ostsee, 23.01.2024, https://www.geomar.de/news/article/erwaermung-verschaerft-sauerstoffmangel-in-der-westlichen-ostsee
- Die Werke von Lena Kappe Mit ihrem Kunstwerk Earth Gradient 2022—2024 stellt die Künstlerin Lena Kaapke die Frage
„Ist der Klimawandel ein Naturphänomen oder ein Kulturprodukt?“
und eröffnet einen tiefgreifenden Dialog zwischen Mensch und Umwelt. Ihre Werke sprechen den Betrachter
nicht nur visuell an, sondern auch inhaltlich. Mit ihrer Werkreihe verbindet sie auf intuitive Art und Weise Geistes- und Naturwissenschaften in der Kunst.
18 keramische Wandplatten zeigen das Spektrum der Erdfarben, kartiert im kanadischen Medicine Hat. Bodenfarben geben uns Auskunft über
die Zusammensetzung des Bodens und ermöglichen Rückschlüsse auf die Atmosphäre. Eine Serie zeigt den atmosphärischen Kohlenstoffgehalt von heute,
die zweite Serie zeigt den in 50 Jahren prognostizierten atmosphärischen Kohlenstoffgehalt. Neue Landschaften entstehen und zeigen zugleich
die Vergänglichkeit unseres Farbspektrums und unserer heutigen Umwelt.
Kaapkes Werk behandelt eine Reihe von Themen, darunter „Verteilung von Trinkwasserressourcen“, „Abwesenheit von Gletschereis“, „Klimawandel“
und „die Farben der Ozeane und unsere subjektive Wahrnehmung“... . Durch die Untersuchung der Veränderungen in der natürlichen Umwelt sowie
des menschlichen Verhaltens und der Bedürfnisse wird der Mensch sowohl als Zuschauer als auch als Beobachteter und als Teil der Natur erforscht.
Die Ausstellung verfolgt das Ziel, nicht nur die Werke selbst zu präsentieren, sondern auch den Prozess ihrer Entstehung sichtbar zu machen und
die Zuschauer zur Teilnahme einzuladen.
unsere Team:
Projektassistentin: Merle Hermanns
Pressearbeit: Maj-Brit Wussow
Technikteam: Dennis Paulsen & Timo Milke
Sound: Luisa Lukas
Visual art support: Alexander Walter
Programmierung support: Xu He
Dokumentation: Nai Wei Tian
Wissenschaftliche Unterstützung: Dr. rer. nat. Michael Trepel
Mi., 08. Januar 2025
18:00: Vernissage:
18:30: Eröffnungsrede:
Dr. Peter Kruska -Direktor Stadtgalerie Kiel
20:00: Gespräch mit Philosophin Dr. Melanie Reichert und Architektin Dr. Sandra Schramke
Unterstützt von:
Landeshauptstadt Kiel, Kiel — Marketing, Referat Kreative Stadt Kiel, Netzwerk für Interkulturellen Austausch e.V.,
Kunsthalle zu kiel, Zoologisches Museum Kiel, Deutsches Meeresmuseum Stralsund, Netzwerk für revolutionäre Ungeduld e.V.,
Muthesius Kunsthochschule
Gallery Cubeplus ist eine Kunstinstitution in Kiel, die sich seit sechs Jahren auf Kooperationsprojekte spezialisiert hat. Mit diesem neuen Projekt schlagen wir ein wichtiges Kapitel auf, das sich auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Kunst konzentriert und zu einem langfristigen Schwerpunkt für unsere Zukunft wird.
Zentral in der Innenstadt von Kiel eröffnet zu Jahresbeginn die neue Ausstellung „New Horizons: Becoming Other“ von Gallery Cubeplus im Kieler Pop-Up Pavillon am 08. Januar 2025.
Die Ausstellung vereint Wissenschaft und Kunst, hinterfragt die „anthropozentrische“ Perspektive und resultiert aus dem Wunsch nach einem tieferen Verständnis für unsere Umwelt. Präsentiert von
Ying-Chih Chen, Du Zhang und Shi Shi, lädt die Ausstellung die Besucher*innen ein, die Welt aus der Sicht anderer Lebensformen zu betrachten.
Sie unternimmt den Versuch, die Beziehung zwischen Mensch und Natur zu stärken. Durch VR-Erlebnisse, künstlerische Rauminstallationen, Lichtprojektionen und Unterwasserklänge wird ein immersives,
audiovisuelles Erlebnis geschaffen, das die Besucher*innen direkt in die Tiefsee zu befördern scheint. Unterstützt wird das Projekt von Institutionen wie z.B. dem Zoologischen Museum Kiel, dem
Deutschen Meeresmuseum Stralsund und der Kunsthalle zu Kiel. Während der Ausstellung finden interdisziplinäre Gespräche mit Wissenschaftler*innen und Künstler*innen statt, die Raum für Reflexion
und Austausch bieten.
Ziel der Ausstellung Nature Awareness ist die Neudefinition unserer Beziehung zur Natur mithilfe von Kunst und Design. 11 Künstler*innen werden ihre Verbindung zur Erde durch Plakatkunst und künstlerische Arbeiten im öffentlichen Raum stärken. Die Ausstellung bietet Einblicke in theoretische und künstlerische Praktiken, die die Rolle der Natur neu betrachten, und fördert deren Weiterentwicklung.
Das Gesamtkonzept basiert auf Anleitungen, die den Betrachter anregen, selbst aktiv zu werden und die in den Werken durch Bild und Text geäußerten Forderungen umzusetzen. Der Prozess kann als eine Form der konzeptuellen Performance mit Installation betrachtet werden. Die Besucher*innen werden durch diese Anleitungen dazu angeregt, aktiv an der künstlerischen Aktion teilzunehmen und sich als Teil der Ausstellung zu erleben. Die Grenzen des Ausstellungsraums werden überwunden und die Besucher werden direkt in die Forschungsarbeit der Künstlerinnen einbezogen. Diese Interaktionen werden durch Plakate, Programme, Workshops, Performances und Online-Aktionen sichtbar gemacht.
Das Projekt ist gefördert durch Kiel Kulturbüro @kiel.de, and Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein @bildung_sh.
How do we process grief?
First comes darkness as the ground falls away underneath your feet. When you eventually find your footing again, the world you’re in now is no longer the same. You don’t “get over” grief, you learn how to live with it. This performance that merges dance and installation is a reflection on our physical, mental, and emotional responses to grief. Through introspection about our cultural and personal rituals, we try to embrace grief for what it is: a part of life that can be beautiful in its own way. After all, grief is a reminder of love.
Wie verarbeiten wir Trauer? Zuerst kommt die Dunkelheit, als du den Boden unter deinen Füßen verlierst. Irgendwann findest du wieder Halt, aber die Welt, in der du dich befindest, ist nicht mehr dieselbe. Du kommst über die Trauer nicht hinweg, stattdessen lernst du, wie du mit ihr weiterleben kannst.
Die Performance “On Grieving”, die Tanz und Installation verschmilzt, ist eine Besinnung unserer körperlichen, geistigen und emotionalen Reaktionen auf Trauer. Indem wir kulturelle und persönliche Rituale hinterfragen und sie genau durchleuchten, versuchen wir Trauer als das zu erkennen, was sie ist: ein Teil vom Leben, das auf seine eigene Weise etwas Schönes sein kann. Denn im Grunde ist Trauer eine Erinnerung an die Liebe.
Der zweite Teil der Ausstellungsreihe der Gallery Cubeplus 2024 zum Thema „Träume“ präsentiert ein Gemeinschaftsprojekt von Kunst und Wissenschaft.
Der Künstler Gor Margaryan und der Wissenschaftler Dr. rer. nat. Jan Dierking vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel werden diese gemeinsame Reise,
eine Erkundung mit dem Namen „Hydrographie “, in ihren eigenen Erzählungen beschreiben. Der künstlerische Blick auf das Thema wird ergänzt und kontrastiert mit der naturwissenschaftlichen Sicht auf Hydrographie und den Zustand der Ostsee. Es ist ein unerwarteter Traum.
Die Betrachter*innen werden mitgenommen auf eine Reise zwischen dem tiefen Traumschlaf und dem Wachsein. Sie begeben sich auf ein Schiff, das nach Fakten und Wahrheit sucht. Wie gewaltsam werden sie in einen Traum gestürzt, der zu Wiederholungen und Reflexionen über Erinnerungen, Identität und Verlust führt.
Das, was jetzt geschieht, und was in der Vergangenheit erlebt wurde, sind wie zwei riesige Wellen,die heftig zusammenschlagen und wie die Vogelschwärme, die mit dem Rücken zum Boden fliegen. Es ist eine Fahrt, mit dem Versuch sich zu erinnern, aus Angst, die Spuren des Traums zu vergessen.
Die poetisch Arbeit „Hydrographie“ von Gor Margaryan ist im Exzellenzcluster „Future Ocean“ entstanden, einem großen Forschungsverbund, in dem mehr als
200 Wissenschaftler*innen interdisziplinär und über Institutsgrenzen hinweg zur nachhaltigen Nutzung von Ressourcen aus dem Ozean geforscht haben.
In der Nachfolge besteht das Netzwerk Future Ocean aus Wissenschaftler*innen der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) mit dem marinen Schwerpunkt Kiel
Marine Science (KMS) und dem GEOMAR Helmholtz- Zentrum für Ozeanforschung Kiel.
Wir begrenzen die Teilnehmer*innenzahl dieses Mal auf 10 Personen, um den Dialog zwischen Gästen und Künstlerin zu ermöglichen. Bitte meldet euch daher verbindlich an, um teilnehmen zu können. Die durch die Gallery Cubeplus vertretene Künstlerin Hsiao-Ying Chen aus Taiwan ist zu Gast in Kiel und läd uns auf eine Klang-Exkursion ein. Wir kehren die Idee eines geführten Spaziergangs um und stellen Fragen an die Teilnehmenden zu ihren Erinnerungen an Kiel und das Meer, die Klangwelt der Vergangenheit und der Gegenwart. Die Veranstaltung ist weiterhin kostenlos! Wir freuen uns auf euch! über : Labor für Klang und Raum, Alte Mu, Lorentzendamm 6-8, 24103 Kiel www.emilie-schimdt.eu/00labor.html, laborfuerklangundraum@posteo.de telegram: https://t.me/+SdRmNpT9hGRjYjQy
Externe Ausstellung 2022 + Cubeplus collection
Topfhaus im Alten Botanischen Garten, Schwanenweg 11, 24105 Kiel
Haben Sie jemals Nach etwas gestrebt und sind sie mit dem zufrieden. was Sie haben ? - Ein Kunstspaziergang im Herbst. /// Jede*r hat eine andere Vorstellung davon, wie ein Stück Kartoffel auf dem Teller schmecken und wie es geformt sein sollte – ein*e Deutsche*r gibt vielleicht Butter und Salz dazu, ein*e Asiat*in Sojasauce und Chili oder Curry und Nelken. Es könnte ein Kartoffelstempel sein, vielleicht ist es aber auch gar keine echte Kartoffel, weil sie aus Stein ist. Darüber könnte man eine Debatte führen. Haben unsere früheren Prägungen zu dieser Situation geführt, oder verstehen wir die Dinge anders? Die "Verortung" ist eine persönliche Entscheidung. Ebenso kann es eine Voreingenommenheit, aber auch eine gesellschaftliche Zuordnung sein. Manchmal handelt es sich um eine aktive Komponente, manchmal um eine passive und unbeteiligte. Die Definition ist weit gefasst, sie ist nicht nur geografisch, sondern auch emotional, sie ist nicht nur dort, wo wir sind, sondern auch dort, wo unser Herz ist, bei der Arbeit, am Arbeitsplatz, in Zügen, in fremden Ländern, aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Wir haben sechs Künstler*innen im Topfhaus im Alten Botanischen Garten in Kiel versammelt, wo man einst Pflanzen umgetopft hat, um verschiedene Perspektiven der Anpassung – des "Ich" in den Augen der anderen, der Suche nach der eigenen Verortung, einer immersiven Vision, einer Wahrnehmung der Welt, die Suche nach "Heimat" – zu präsentieren. Es geht um die Verwandlung des Selbst, um Formung und Zusammenbruch und daraus entstehende, erneute Formung, um die vielfältigen Spaltungen des Körpers und des Herzens, um Widersprüche, Konflikte und Vereinigungen. Wenn sich Video, Installation, Skulptur, Malerei und Ton treffen, um uns die Geschichten derer zu erzählen, die aus "fremden Ländern" kommen, derer, die aus der Heimat kommen, und vielleicht auch von Ihnen, dann sind Sie zu dieser Ausstellung eingeladen. ///Foto: Nai wei Tian Design: Fenna J. Flucke Assistenz: Lasse Müller, Tian Wu & Justin Baer
NEWCOMER TEIL II - GALLEY CUBEPLUS & STADTGALERIE KÜNSTLERHAUS LAUENBURG
Documentation of the exhibition "Behind a rainbow"
Film: Nai Wei Tian
Katarína Dubovská, Nikolai Renée Goldmann, In Jung, Yeongbin Lee, Sophia Mainka, Maria Malmberg, Anne Steinhagen 20 November 2022 – 26 February 2023 at Stadtgalerie Künstlerhaus Lauenburg A project in cooperation with Gallery Cubeplus Kiel More information: kuenstlerhaus-lauenburg.de/2022/11/15/newcomer-teil-2/
Foto: Nai wei Tian
Auch im zweiten Teil dieser Ausstellungskooperation ist die Beobachtung Ausgangspunkt der künstlerischen Arbeiten. Indem wir uns selbst beobachten, lernen wir uns gegenseitig zu beobachten. Wir fangen an, von der Außenwelt zu lernen. Wir erfassen Geräusche, die verschiedenen Erscheinungsformen der Welt, unsere eigenen Obsessionen, das, was die Menschen in sich selbst sehen, und das, was wir erschaffen. Wir bewegen uns davon weg, uns allein auszudrücken und fangen an, miteinander zu kommunizieren, durch verschiedene Medien, in einer unabhängigen und universellen künstlerischen Sprache. Mittels experimenteller Versuchsanordnungen und/oder performativen Handlungen erforschen die teilnehmenden Künstler*innen zeitliche, technologische oder soziale Prozesse und Transformationen, hinterfragen Wahrheiten, Arbeits- und Handlungsmethoden und das Verhältnis von Mensch, Gesellschaft, Natur und Technologie. Die Ausstellungskooperation von Stadtgalerie Künstlerhaus Lauenburg und Gallery Cubeplus, Kiel vereint ehemalige Stipendiat*innen des Künstlerhauses Lauenburg, aktuelle und vergangene Absolvent*innen der Muthesius Kunsthochschule und Künstler*innen der Gallery Cubeplus.
Die Gruppenausstellung versammelt künstlerische Arbeiten mit unterschiedlichen thematischen Ansätzen und Medien, doch die Positionen vereint ein tief verwurzeltes künstlerisches Arbeitsprinzip: das Untersuchen, Beobachten, Überprüfen oder Reflektieren der eigenen Umwelt und Innenwelt, um zu neuen Erkenntnissen, zu neuem Wissen zu gelangen, aber auch die Reflexion der Arbeitsweise selbst. Künstlerische Wahrnehmung und Produktion sind dabei eng miteinander verknüpft, wie auch das Wechselspiel von Kunstwerk, Ort und Betrachter*innen. Eigene Erfahrungen und Handlungen beeinflussen die individuelle Rezeption, Interpretation und Reaktion. So eröffnen die künstlerischen Arbeiten der Ausstellung „There is another me in the world" viele verschiedene Beziehungen zwischen der Welt und dem Selbst bzw. ermöglichen es jedem, sich selbst in Beziehung zur Welt und den gezeigten Arbeiten zu setzten. Die Ausstellungskooperation von Stadtgalerie Künstlerhaus Lauenburg und Gallery Cubeplus, Kiel vereint aktuelle Künstler*innen der Gallery Cubeplus und Stipendiat*innen des Künstlerhauses Lauenburg, sowie ehemalige Absolvent*innen der Muthesius Kunsthochschule. Mit NEWCOMER Teil 2 wird das Projekt am 20. November 2022 fortgesetzt. konzipiert von : Marita Landgraf, Shi Shi, Ying- Chih Chen Aufbau: Tian Wu Design: No - Talent Studio