Ziel der Ausstellung Nature Awareness ist die Neudefinition unserer Beziehung zur Natur mithilfe von Kunst und Design. 11 Künstler*innen werden ihre Verbindung zur Erde durch Plakatkunst und künstlerische Arbeiten im öffentlichen Raum stärken. Die Ausstellung bietet Einblicke in theoretische und künstlerische Praktiken, die die Rolle der Natur neu betrachten, und fördert deren Weiterentwicklung.
Das Gesamtkonzept basiert auf Anleitungen, die den Betrachter anregen, selbst aktiv zu werden und die in den Werken durch Bild und Text geäußerten Forderungen umzusetzen. Der Prozess kann als eine Form der konzeptuellen Performance mit Installation betrachtet werden. Die Besucher*innen werden durch diese Anleitungen dazu angeregt, aktiv an der künstlerischen Aktion teilzunehmen und sich als Teil der Ausstellung zu erleben. Die Grenzen des Ausstellungsraums werden überwunden und die Besucher werden direkt in die Forschungsarbeit der Künstlerinnen einbezogen. Diese Interaktionen werden durch Plakate, Programme, Workshops, Performances und Online-Aktionen sichtbar gemacht.
Die Arbeit von Jurek Eger und Carolin Wille ist keine Aufforderung zum Nachahmen. Vielmehr ist es eine humoristisch plakative Auseinandersetzung mit der Problematik der, besonders im städtischen Raum immer populärer werdenden, SUVs. Die Arbeit veranschaulicht den Aufwand, den es bedarf einen Autoreifen per Hand aufzupumpen und gleichzeitig das Auto, ohne zu zerstören, unbenutzbar zu machen. Der Prozess des Aufpumpens verdeutlicht die oftmals im Verborgenen bleibenden energetischen Aufwände, die hinter der Aufrechterhaltung unserer wahrgenommen Selbstverständlichkeiten im Kapitalismus und Wohlstand stehen. Die Installation ist inspiriert von einer Aktionsform aus dem Klimaaktivismus. Über die Website www.tyreextinguishers.com finden sich mehr Informationen zu dieser direkten, aber nicht zerstörerischen Aktion.
Künstlerin: dorian Lantin, Illustrationen:
Maybritt Sgodda, Titel:
Speak·Save·Drink·Water·Tank
Material: digitale Collage, Digitaldruck auf Aluminium Verbund, Servierwagen, Glaskaraffen
Die Arbeit "Speak·Save·Drink·Water·Tank" erforscht die faszinierende Hypothese, dass Wasser ein Gedächtnis besitzt, in dem Umwelteinflüsse Spuren hinterlassen. Wasser, mit seiner komplexen
molekularen Struktur, die weit über die chemische Zusammensetzung hinausgeht, könnte der größte Erinnerungsspeicher der Natur sein – ein gigantischer Riesencomputer. Die Netzwerke von
Wasserstoffbrückenbindungen, die sich ständig brechen und neu formen, tragen zu seiner geheimnisvollen Speicherfähigkeit bei. Während die Wissenschaft noch keine endgültigen Antworten bietet,
lädt die Arbeit dazu ein, die feinen Wechselwirkungen zwischen Wasser und seiner Umgebung zu erkunden. Das Plakat ermutigt dazu, beim nächsten Schluck Wasser Informationen einzuspeichern und
damit die Gewässer in und um Kiel mit visionären Codes zu bespielen.